Männer fahren endlich wieder Sieg ein

12.05.2019

Criewen erkämpft sich ein 2:1 Sieg gegen Wilmersdorf. Mit einem Durchschnittsalter von 37 Jahren bot Criewen wohl die älteste oder erfahrenste Mannschaft der Vereinsgeschichte in einer Kreisoberligapartie auf. Dass die Spritzigkeit noch nicht verloren war, zeigte sich schnell und es ging schwungvoll los. Beide Teams waren offensiv eingestellt und brauchten kaum Zeit sich abzutasten. Zwei frühe Chancen auf Criewener Seite konnte Moritz Peter nicht verwerten. Zwar wurde er passgerecht in der Spitze bedient, konnte das Leder jedoch nicht genügend kontrollieren. Für die Gäste hingegen zeigten sich auch in den ersten Minuten schon Möglichkeiten. Die größte davon gehörte Ronny Sobzig, dessen Abschluss erst am Innenpfosten und schließlich in den Armen Criewens Schlussmanns Kevin Czolbe landete. Nun schien der erste Ansturm der Gäste überstanden zu sein und die Borussia baute selbst eine Druckphase auf. Darin verfehlten jedoch der Kopfball von Marcel Leddin sowie der Schuss von Michael Schneider das Ziel. Erst in der 37. Spielminute gelang der erste Schritt zum Erfolg. Dafür setzte sich Roman Löst nach Einwurf stark im Sechzehner durch und wuchtete den Ball aus spitzem Winkel an die Unterlatte und in die Maschen (1:0). Die Führung gab Auftrieb und das Spiel war von allen Seiten toll anzusehen. Auch das polnische Schiedsrichtergespann pfiff bis dato tadellos. Leider konnte kurz vor dem Pausenpfiff eine gute Freistoßmöglichkeit an der Strafraumgrenze nicht zum Criewener Führungsausbau genutzt werden. Der Ball ging weit über das Tor hinaus und für die Mannschaften ging es in die verdiente Pause. Zurück auf dem Platz gab es auf keiner Seite personelle Veränderungen. Alle Spieler waren auf Temperatur und zeigten weiterhin größten Kampfgeist. Für Criewen hatte Stefan Rakoczy das 2:0 schon auf dem Fuß, doch sein Schuss verfehlte nach toller Vorarbeit von Michael Schneider und Moritz Peter das Gästetor. Immer mehr Spielanteile zog sich Wilmersdorf nun heran und ließ Criewen kaum mehr aus der eigenen Spielhälfte. Jedoch waren die Abschlüsse zu harmlos und die Abwehr um Trainer Ekkehard Ludwig hielt dem Druck stand. Für Entlastungsvorstöße war auch noch genug Luft da und immer wieder ging es schnell in den Wilmersdorfer Sechzehner. Nur fehlte es an der letzten Präzision im Abschluss. Somit verfehlte Ronny Kobs per Kopf nur knapp eine hohe Hereingabe von Stefan Rakoczy. Da war mehr drin! Doch auch Wilmersdorf steckte nicht auf und wollte mindestens den Ausgleich. Und der Jubel dazu wurde in Minute 57. auch geprobt, doch die Torerzielung fand in Abseitsstellung statt. Somit weiterhin Criewen mit knapper Führung. Die Unkonzentriertheit der Abschlüsse erstreckte sich nun auch auf viele kleine Situationen im Spielgeschehen, welche leichte Ballverluste nach sich zogen. Wilmersdorf gelang es schließlich eine derer auszunutzen: Ronny Sobzig zog mit dem Ball von der linken Seite in den Strafraum und vollendete gekonnt mit Schuss ins lange Eck zum Ausgleich (72. Min). Nun nahm das Spiel noch einmal an Fahrt auf. Criewen war so nah an einem so nötigen Erfolg und der SVU mit Schwung aus dem Torerfolg. Folglich wurde auch mehr körperlicher Einsatz investiert. Der Spannung tat das keinen Abbruch. Nun glich sich auch noch das Pfostenglück aus, da ein Schuss von Ronny Kobs nur ans Metall ging. Der Nachschuss von Moritz Peter ging zu unplatziert in die Arme des Keepers. Wenn aus eigener Kraft nichts möglich ist, macht es vielleicht der Gegner. Dass ein Wilmersdorfer Freistoß am eigenen Strafraum nicht den Mitspieler fand, sondern direkt in den Laufweg von Michael Schneider an der Sechzehnergrenze ging, kann niemand nachvollziehen. Diesen groben Schnitzer nutzte der Kapitän sofort aus und schlenzte den Ball unhaltbar ins Tor (81. Min). Die Zeit lief den Gästen davon und zunehmend kleine Nicklichkeiten forderten das Schiedsrichtergespann. Die Souveränität der ersten Halbzeit schienen die Referees fast zu verlieren. Neben einer umstrittenen Abseitsentscheidung gegen Wilmersdorf wurde auch Torwart Karsten Mörke mit gelbem Karton bestraft, obwohl er im Fair-Play-Gedanken nur die Zuschauer beruhigte. Die Uhr tickte jedoch weiter und die vier langen Nachspielminuten verlangten die letzten Kräfte jedes einzelnen ab. Der ersehnte Abpfiff machte es dann klar. Criewen erzittert und erkämpft nach langer Durststrecke wieder einen für die Moral so wichtigen Sieg und schließt damit eng an den vorletzten Tabellenrang an.

Borussia Criewen – Uckermark Wilmersdorf 2:1 (1:0)

Torfolge: 1:0 (37.) Löst, 1:1 (72.) R. Sobzig, 2:1 (81.) Schneider

Karten: gelb R. Sobzig (43./F/Wilmersdorf), gelb Löst (55./F/Criewen), gelb Wenzel (67./F/Wilmersdorf), gelb Jihlawez (77./UB/Wilmersdorf), gelb Boenke (77./UB/Wilmersdorf), gelb Bock (78./UB/Criewen), gelb Kobs (86./UB/Criewen), gelb Mörke (90.+1/UB/Wilmersdorf), gelb Konwert (90.+1/F/Wilmersdorf)

Aufstellung Criewen: Czolbe, Löst, Sonnenberg, Leddin (61. Bremer), Bock, Kobs, Ludwig, Schneider, Peter, Rakoczy, Klemcke

Aufstellung Wilmersdorf: Mörke, Boenke (72. Konwert), Müller, Linke, Sattler, Selent, Wenzel, T. Sobzig (90. Weigt), Krause, R. Sobzig, Stegemann


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